7 Dinge, die zu beachten sind
Corona und plötzlich ist alles anders. Schlagartig verändert sich für jeden einzelnen von uns die Welt, der Tag, die Art, wie wir leben, arbeiten, lernen, die Werte, Prioritäten usw. Diejenigen, die können, sind aufgefordert, von Zuhause ihren Job zu erledigen, andere sind gezwungen, ihr Business auf Onlinemodus umzustellen, und das von heute auf morgen. Wir wissen nicht, wie lange die Ausgangssperre noch dauern wird, doch eines ist uns allen klar, so ein Szenario ist nicht in vier Wochen zu Ende bzw. kann uns jederzeit wieder heimsuchen. Die Veränderungen jetzt sind also kein Notprogramm für eine Übergangsfrist, sondern ein nachhaltiger System – Change auf allen Ebenen.
Das Home-Office steht nun vor einigen Herausforderungen, denn neben technischen Anforderungen sind vor allem räumliche und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Wo früher eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatwelt stattgefunden hat, sind diese bei vielen Menschen nun verschmolzen. Besonders zwischenmenschliche Beziehungen greifen jetzt unmittelbar in die Arbeitswelt ein, denn man spürt online auch die Stimmung der Umgebung, und die ist nicht immer positiv. Was ist nun bei der Gestaltung eines Home Office zu beachten?
Punkt 1: Ordnung, Ordnung, Ordnung. Nichts ist blockierender als Chaos. Auch wenn Unordnung in einem nicht sichtbaren Raum herrscht, sagen wir die Küche, hat das einen Effekt auf meine Klarheit und in weiterer Folge auf meine Leistung bzw. Konzentrationsfähigkeit. Hier gilt: Zuerst die Wohnung aufräumen und dann and die Büroarbeit. Es ist ein Ritual, das sich in meinem Geist auswirkt und dort Klarheit bewirkt. Ich befreie mein Unterbewusstsein von dem inneren Radar, das mir ständig suggeriert, dass ich noch aufräumen muss. Ordnung ist wichtig auch für den Arbeitsplatz selbst, eine eigene Ablage – Struktur erleichtert das Aufräumen nach der Arbeit. Durch die All in one Situation ist es für unser Unterbewusstsein wichtig zu sehen, dass jetzt „Feierabend“ ist und das Büro „geschlossen ist“. Bleibt die Arbeit offen liegen, hat man ständig das Gefühl, man müsse noch mehr tun und man lebt in ständigem „Ich müsste“ Modus und hat kein wirkliches Privatleben mehr.
Punkt 2: Wer ein eigenes Zimmer als Heimbüro hat, hat es leicht. Türe zu und konzentriertes Arbeiten ist gesichert. Wichtig dabei ist, dass wir uns an unserem Arbeitsplatz absolut wohlfühlen. Das ist in vielen Heimbüros nicht immer der Fall, oft sind es dunkle Kellerräume oder Räume mit Mehrfachnutzung wie Wäschekammer, Lager usw. Hier kann man sich helfen, in dem man diesen Raum als Büro – Basis nutzt für Ordner, Ablagen, Drucker etc. und die eigentliche Arbeit mit Laptop an einem Ort macht, der angenehmer ist wie z.B. der Esstisch oder auf der Terrasse. Jedenfalls hier gilt: Nach der Arbeit kommen Laptop und Arbeitsunterlagen wieder in die Bürobasis.
Punkt 3: Wer keinen eigenen Büroraum hat, richtet sich irgendwo eine kleine Ecke ein, in der man ungestört Unterlagen liegen lassen kann und wo man sich zurückziehen kann. Paravents sind geeignete Raumteiler für Räume mit Mehrfachnutzung, sie schaffen rasch Abhilfe z.B. wenn das Schlafzimmer der einzige Ort ist, an dem eine Büroecke möglich ist. Das ist energetisch fast wie zwei einzelne Zimmer und die beiden Funktionen sind klar abgegrenzt. Eine Tagesdecke über dem Bett vermittelt Hotelcharakter und mindert das „Schlafzimmerfeeling“.
Punkt 4: Die ideale Tischposition ist diejenige, wo ich beim Sitzen den Blick zur Türe habe. Also nicht mit dem Rücken zur Türe, wie sehr viele Menschen das haben, um aus dem Fenster zu blicken. Oft genügt eine 90 Grad Drehung, um zumindest seitlich den Blick zur Türe und gleichzeitig aus dem Fenster zu haben. Diese Alte Regel im Feng Shui bezieht sich auf uns als Höhlenmenschen, wo die Gefahr vom Eingang her kam und wo auch jetzt noch unser innerer Radar ständig mit seiner Aufmerksamkeit ist. Diese unbewussten Abläufe schwächen uns und vermindern unsere Intuitionsfähigkeit, die nur in höchster Entspannung und absolutem Wohlgefühl voll und ganz funktioniert.
Punkt 5: Die Wand, der Anblick hinter uns! Durch die vermehrte Nutzung von Video – Zoom – Online – Konferenzen ist es extrem wichtig, wie die Wand hinter unserem Sitzplatz bzw. Videoplatz gestaltet ist. Bitte unbedingt testen, wie das Szenario am Bildschirm aus der Sicht der Video-GesprächspartnerInnen aussieht. Da sieht man oft abgeschnittene, schief hängende Bilder, Betten, chaotische Bücherregale…..bitte selbst mal im Netzt stöbern, was am angenehmsten für das eigene Empfinden ist. Ich finde ruhige, helle, farbige Wände am angenehmsten und ein gutes Licht im Gesicht. Weisse Farbe wirkt oft grau durch die Schatten, da sind freundliche Farben viel wirkungsvoller. Am besten wirken Farben, die zum Gesicht gut passen, hell- oder mittelblau z.B. bei blauen Augen lässt diese größer erscheinen und man wirkt dadurch vertraulicher. Grün mit Ausnahme von olivgrün lässt Gesichter krank aussehen! Achtung: Fenster im Rücken sind ungeeignet, da die GesprächspartnerInnen bei Sonne Gegenlicht haben und unser Gesicht finster ist, das schafft Distanz. Generell am besten so positionieren, dass es keine „Überraschungsgäste“ hinter uns geben kann, wie halbnackte MitbewohnerInnen oder so… Unbedingt für Ruhe sorgen während der Videozeiten, Nebengeräusche hört man oft sehr laut, auch Fernseher oder Musik. Bitte auch beachten, wie man gekleidet ist, denn für uns selbst fühlt sich alles an wie unser Zuhause, ganz normal. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass wir auf Knopfdruck sichtbar für andere sind und nicht alles interessant und dazu bestimmt ist, gesehen zu werden.
Punkt 6: Disziplin ist wohl die größte Lektion, die wir zu lernen haben. Es beginnt bei der Tageseinteilung mit Punkten, die unbedingt erledigt werden müssen. Gibt es private Geschehnisse, die Zeit brauchen? Da es keine automatische Routine mehr gibt, ist es wichtig, sich in der früh mal kurz abzusprechen, um Erwartungen von Familienmitgliedern nicht in Konflikte verwandeln zu lassen. Durch das Non – Stop – Office ist die persönliche Disziplin wichtig, um unser Privatleben nicht zu vernachlässigen. Besonders Kinder spüren ihre Eltern als abwesend trotz physischer Präsenz. Quality Time ist jetzt sehr wichtig, um die Aufmerksamkeit bewusst zu geben und zu teilen! Kinder ab einem gewissen Alter verstehen es sehr gut, wenn man ihnen klar macht, dass jetzt „Arbeit“ ist und in der Pause wieder gemeinsame Zeit. Aber auch Partnerinnen brauchen die bewusste, gemeinsame Zeit ohne „nebenbei Arbeit“.
Punkt 7: Die Steigerung der eigenen Resilienz, also der Fähigkeit, immun gegen Stress zu werden, wird immer wichtiger. Sich selbst beobachten und Vorsorge zu treffen, was man selbst jetzt braucht. Z.B. Aufenthalt in der Natur, sei es auch noch so kurz. Meditieren oder einfach sich gut und gesund zu ernähren. Jetzt ist die ideale Zeit, um Kochen zu lernen: viele sind es gewöhnt, nur auswärts zu essen und neigen jetzt zur praktischen Junk – Tiefkühlfertiggerichte – Jausenküche, was sich auf Dauer auf das körperliche Wohlbefinden negativ auswirken wird. Zwischenmenschliche Kommunikation wird extrem wichtig, sagen was man will und nicht will, was man braucht – z.B. Ruhezeiten, Freunde treffen (jetzt nur online). Gerade jetzt in der Zeit der Ausgangssperre sehe ich da die größte Chance für Familien, sich auf einer neuen Ebene zu begegnen, wieder aufeinander eingehen zu lernen, Rücksicht zu nehmen, über Dinge zu reden, die uns beschäftigen. Ich erinnere mich an einen Urlaub, den ich vor fast 20 Jahren mit meiner Familie in einem Wohnmobil 2 Wochen lang machte. Mein Sohn war damals vorpubertär und wir wohnten auf großer Wohnfläche, mussten uns nicht viel miteinander beschäftigen. Erst im Urlaub auf diesem engen Raum rückten wir wieder näher, was uns allen zwischenmenschlich total gut getan hat. Wir mussten uns komplett anders verhalten, da sonst der kleinste Konflikt explodiert wäre und das wollte keiner. Es funktionierte nachhaltig, wir konnten diesen neu gewonnenen Modus mit in unser Leben nehmen.
Wer Hilfe braucht beim Einrichten des Home Office oder seinen MitarbeiterInnen diese Unterstützung ermöglichen will, ich berate gerne online per Zoom/Skype/Facetime!